Amazon hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich und dominiert inzwischen den Online-Handel. Was viele nicht wissen, Amazon ist nicht nur Händler und Marktplatz, sondern auch eine Suchmaschine, auf die optimiert werden kann. Seller und Vendoren können gleichermaßen von einer Amazon Ranking Optimierung profitieren und ihre Umsätze effektiv steigern. Erfolgreiches Verkaufen ist zwar auch auf Amazon kein Selbstläufer, aber mit dem richtigen Know-how kann man mit überschaubarem Aufwand erstaunlich viel bewegen.

Der Vorteil bei Amazon SEO ist, dass es bei Amazon auch noch heute Bereiche gibt, in denen es vergleichsweise einfach ist, gut zu ranken. Dabei ist Amazon inzwischen mit Google, was die Produktsuche anbelangt, auf Augenhöhe, hat nach Meinung einiger Experten sogar schon Google überholt. So ergab eine Studie der Big Data Spezialisten von Jumpshot, dass bereits 2018 54 Prozent der Produktsuchen direkt auf Amazon vorgenommen wurden. 2015 waren es noch 46%. Amazon SEO ist also ein Zukunftsthema, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten.

Als erfahrene Amazon Agentur zeigen wir im folgenden Artikel alle wichtigen Faktoren auf, die es bei einer Amazon Optimierung zu beachten gibt.

Optimierung vs. Perfomance: der Amazon Ranking Algorithmus

Der gravierendste Unterschied zwischen Amazon SEO und Google SEO liegt im Suchverhalten und dem dahinterstehenden Geschäftsmodell. Bei Google wird zwar auch nach Produkten gesucht, Google bietet aber in erster Linie Informationen und Problemlösungen. Anders als Google, das seine Brötchen vor allem mit Werbung verdient, will Amazon vor allem eins: Möglichst viele Produkte verkaufen. Amazon gilt als schnell, relativ günstig und hat eine unschlagbare Auswahl. Das eigentliche Erfolgsgeheimnis des Unternehmens aus Seattle ist aber, dass es konsequent versucht, seine Kunden glücklich und zufrieden zu machen – und sei es auf Kosten der Händler. Kundenservice hat bei Amazon immer Priorität.

Das wirkt sich auch auf den Suchalgorithmus aus. Service und Performance Faktoren wie Stornorate, Rezensionen und Verkaufsrang sind wichtiger Teil des Rankingalgorithmus der Amazon Suche. Das unterscheidet die Amazon Suche von einer klassischen Suchmaschine.

Wie normales SEO ist auch Amazon SEO grundsätzlich als Prozess zu verstehen – es kann auch mehrere Monate dauern, bis man die Früchte seiner Arbeit ernten kann. Wenn man die Leistung nicht mehr bringt, ist man seine Position weit vorne in den Amazon Treffern auch schnell wieder los.

Wer auf Amazon verkaufen will, ist auf ein gutes Ranking angewiesen. Amazon Advertising gewinnt zwar immer mehr an Bedeutung, laut Jumpshot werden aber immer noch 90 Prozent aller „Product views“ über die normale Produktsuche generiert. Dennoch ist Amazon Advertising natürlich eine interessante Alternative zur klassischen Suchmaschinenwerbung und kann eine gute Ergänzung zu Amazon SEO sein.
Grafik Amazon Ads 2019 Marktanteil
Wenn Sie ein Produkt bei Amazon einstellen, haben Sie die Wahl aus 30.000 unterschiedlichen Kategorien. Die korrekte Produktkategorisierung ist der erste Schritt, den Sie bei einer Amazon Ranking Optimierung meistern müssen. Viele weitere Schritte können folgen.

Keywordoptimierung auf Amazon

Die wichtigste Gemeinsamkeit, die die Amazon Suche mit einer „normalen“ Suchmaschine hat, ist die zentrale Bedeutung von Keywords. Keywords sind die Suchbegriffe, die der Nutzer in eine Suchmaschine eintippt. Hier kann eine Amazon Optimierung ansetzen.

Wenn ein Produkt in der Suche von Amazon gefunden werden soll, muss das entsprechende Keyword auch auf der Produktdetailseite (Product Listing) vorkommen. Deshalb gilt die Faustregel: Alle relevanten Keywords sollten im Produkt Listing verwendet werden.

Das oder die wichtigsten Keywords sollten vorkommen in:

  • Produkttitel
  • Bei „Suchbegriffe“ in der Seller Central (nicht sichtbar)
  • Bulletpoints
  • Produktbeschreibung

Der Algorithmus von Amazon analysiert immer, wo ein Keyword verwendet wurde, und spricht ihnen entsprechend ihrer Position eine unterschiedliche Relevanz zu. Suchbegriffe im Produkttitel haben die höchste Relevanz, Suchbegriffe in der Produktbeschreibung sind für den Algorithmus von eher niedriger Priorität.

Die nicht-sichtbaren Schlüsselwörter (Keywords) unter „Suchbegriffe“ in der Amazon Seller Central sind durch die Anzahl der Bytes begrenzt. Bis zu 249 Byte sind möglich – jeder Buchstabe und jede Zahl von 0-9 entspricht einem Byte.

Screenshot Amazon Schlüsselwörter

Es sind in einigen Fällen weitere Möglichkeiten vorhanden, Keywords anzugeben. So gibt es zum Beispiel auch sogenannte Target Audience Keywords, mit denen man seine Zielgruppe (Damen, Herren, Jungen, Mädchen, unisex etc.) Amazon mitteilen kann. Diese können die Sichtbarkeit einer Produktdetailseite für eine bestimmte Zielgruppe erhöhen, da Amazon dann noch besser filtern kann.

Die Platinum Schlüsselwörter bringen nur Sellern etwas, die einen Platinum Status haben. Diesen erhält man von Amazon frühestens nach drei Jahren, wenn man sowohl eine sehr gute Perfomance als auch eine hohe Kundenzufriedenheit vorweisen kann. Zusätzlich muss man auch eigene Produkte im Angebot haben. Der Wert der Platinum Keywords ist allerdings umstritten, häufig wird ihnen nur eine geringe Bedeutung zugesprochen.

Die nicht-sichtbaren Keywords in der Amazon Seller Central, zu denen auch die Platinum Keywords gehören, müssen dort grundsätzlich ohne Komma angegeben werden.

Mit Bindestrich verbundene Wörter werden von Amazon sowohl in Form einzelner Wörter als auch als gesamte Kombination in der Zusammen- (z. B. Damenjacke), Getrennt- (z. B. Damen Jacke) und Bindestrichschreibung (Damen-Jacke) registriert. Allerdings unterscheidet der Amazon Algorithmus schon zwischen den verschiedenen Varianten. Die exakte Schreibweise wird im Ranking bevorzugt. Das gilt zumindest für den Produkttitel, bei den in der Seller Central hinterlegten Schlüsselwörtern wird die zusammengeschriebene und die Bindestrich-Variante gleichbehandelt.

Auf jeden Fall sollten die wichtigsten Keywords auch in der Variante im Titel verwendet werden, die von den Nutzern am häufigsten gesucht wird. Wo Unsicherheit besteht, welches Keyword am meisten Suchvolumen besitzt, kann das Keyword mit Bindestrich geschrieben werden. Genauso in Fällen, in denen ein hohes Suchvolumen für alle drei Varianten vorhanden ist, gleichzeitig es aber an Platz oder Möglichkeit mangelt, diese auszuschreiben. Zu den wichtigsten Tools für die Keyword-Recherche finden Sie mehr beim Punkt „Weitere Amazon Optimierungstipps“.

Keywords in Anführungszeichen zu schreiben, ist generell nicht zu empfehlen.

Performance-Faktoren bei Amazon

Wie bereits erwähnt, kommt neben den Keywords auch den Performance-Faktoren im Amazon Relevanzalgorithmus eine zentrale Bedeutung zu. Die wichtigsten sind:

  • Verkaufsrang (wie gut sich ein Artikel insgesamt verkauft)
  • Verkäufe in einer Kategorie (im Vergleich zu anderen Händlern)
  • Produktbewertungen
  • Händlerbewertungen
  • Gütesiegel wie Prime oder Bestseller
  • Buy Box
  • Retourenquote
  • Häufigkeit der Bestellmängel
  • Rate der verspäteten Lieferungen
  • Zufriedenheit mit Rücksendungen
  • Richtlinienverstöße
  • Click Through Rate (CTR) in den Suchergebnissen
  • Verweildauer auf der Produktseite
  • Conversion Rate (Conversions / Impressionen)

Screenshot Amazon Performance Ampel

Basics für den Erfolg auf Amazon

Bevor Sie mit Amazon loslegen, sollten Sie folgende Basics klären, die für den Erfolg auf Amazon essenziell sind. Folgende 7 Fragen sollten Sie mit „Ja“ beantworten können:

  1. Passen die angegebenen Keywords und Informationen zu vorhandenen Suchanfragen?
  2. Ist der Titel ansprechend und selbsterklärend?
  3. Ist der Preis inklusive Versandkosten wettbewerbsfähig?
  4. Erhalten Kunden alle wichtigen Informationen zu der Beschaffenheit des Artikels und dem Lieferumfang?
  5. Ist die Lieferzeit attraktiv?
  6. Ist die richtige Kategorie gewählt worden?
  7. Ist der Lagerbestand ausreichend gefüllt?

Einzelfaktoren in der Amazon Ranking Optimierung

Der Amazon Suchalgorithmus berücksichtigt sehr viele unterschiedliche Faktoren. Im Folgenden die wichtigsten Elemente, die sie bei Amazon optimieren können:

Produkttitel

Der Produkttitel ist einer der wichtigsten Faktoren in der Amazon Suchmaschinenoptimierung. Nicht nur hat ein optimierter Titel bessere Chancen zu ranken, ein ansprechender Produkttitel führt auch zu einer höheren Klickrate (CTR) und damit zu mehr Umsatz. Über die CTR, die ein eigenständiger Rankingfaktor ist, kann der Produkttitel den Algorithmus von Amazon zusätzlich indirekt positiv beeinflussen.

Der Produkttitel sollte:

  • die wichtigsten Keywords enthalten
  • selbsterklärend sein
  • das wichtigste Verkaufsargument bringen
  • in den ersten 80 Zeichen die wichtigsten Informationen liefern
  • zu Beginn das wichtigste Keyword aufführen
  • einen Großteil der Zeichen nutzen (200 Zeichen möglich)
  • keine Füllwörter enthalten (und, aber etc.)
  • relevante Marken aufführen

Nicht sichtbare Keywords

Die nicht-sichtbaren Schlüsselwörter in der Amazon Seller Central sind vergleichbar mit den Meta-Keywords, die früher in SEO eine Rolle spielten. Unter anderem können hier Keywords untergebracht werden, für die kein Platz im Produkttitel vorhanden ist.

Folgendes sollten Sie bei den nicht-sichtbaren Keywords beachten:

  • Ideal für Synonyme, gängige Falschreibungen und weitere Keywords
  • Platz für 249 Zeichen inklusive Leerzeichen
  • Keywords aus dem Titel etc. sollten hier nicht wiederholt werden
  • Amazon Schlüsselwörter werden getrennt durch Leerzeichen nicht durch Komma
  • Bei normalen Accounts werden Platinum Schlüsselwörter nicht berücksichtigt
  • Singular- und Pluralformen sind automatisch abgedeckt
  • Groß- und Kleinschreibung spielt keine Rolle
  • Finden sich unter Suchbegriffe > Allgemeine Schlüsselwörter

Bulletpoints / Attribute

Die Keywords in den Bulletpoints sind ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Relevanzberechnung. Daher sind sie auch zentraler Bestandteil von Amazon SEO. Zudem dienen die Bulletpoints, die auch als Attribute bzw. Produktattribute bezeichnet werden, potenziellen Kunden häufig als zweitwichtigste Informationsquelle nach dem Titel.

Auf Folgendes sollte bei den Bulletpoints geachtet werden:

  • Kompakte Darstellung der wichtigsten Produkteigenschaften und Funktionen
  • Die wichtigste Eigenschaft sollte ganz oben in der Liste stehen
  • Alle wichtigen USPs sollten aufgeführt werden
  • Es sollten weitere Keywords enthalten sein
  • Keywords aus dem Titel müssen nicht wiederholt werden
  • Besondere Garantien oder Gewährleistungen sollten aufgeführt werden
  • Alle Bulletpoints sollten genutzt werden
  • Seller können bis zu 5 Bulletpoints nutzen
  • Vendoren können bis zu 10 Bulletpoints nutzen
  • Die maximale Zeichenzahl ist auf 1000 Zeichen begrenzt

Screenshot Amazon Content

Produktbeschreibung

Die Keywords in der Produktbeschreibung spielen in der Rankingberechnung eine untergeordnete Rolle, dennoch sollte die Produktbeschreibung auf keinen Fall vernachlässigt werden. Denn sie trägt in vielen Fällen zur Kaufentscheidung bei.

Bei der Produktbeschreibung sollten Sie diese Punkte berücksichtigen:

  • Sollte die wichtigsten Verkaufsargumente enthalten
  • Die Beschreibung sollte klar strukturiert sein
  • Es sollten die HTML Formatierungsmöglichkeiten genutzt werden
  • Lange Sätze sollten vermieden werden
  • Weitere Keywords können integriert werden, wenn sie Lesefluss nicht stören
  • Sollte mindestens 500 Zeichen lang sein (2000 Zeichen möglich)

A+ Content

Vendoren und inzwischen auch Seller, die Markeninhaber sind, können sogenannten A+ Content (oder auch Enhanced Marketing Content genannt) in die Produktbeschreibung oder in die Produktinformationen einbinden. Mit A+ Content lässt sich nicht nur die Anzahl der möglichen Zeichen in der Produktbeschreibung um 5.000 erhöhen, es können auch Bilder, Illustrationen oder Grafiken eingebunden werden, die die Präsentation des Produkts deutlich aufwerten. Das kann zu einer höheren Conversion Rate führen.

Zur Teilnahme an dem Programm müssen Seller (Verkäufer) den „Verkaufstarif Professionell“ besitzen und ins Amazon Markenregister als Markeninhaber eingetragen sein.

Der zusätzliche A+ Content wird von Amazon nicht indexiert, beeinflusst also auch nicht das Ranking auf direktem Weg.
Screenshot Amazon A+ Content

Produktbilder

Die Produktbilder sind einer der wichtigsten Faktoren in der Amazon Optimierung. Sie sind zwar keine direkten Rankingfaktoren, beeinflussen aber die Click Through Rate (CTR) und die Conversion Rate (CR) maßgeblich. Durch diese Performance Faktoren können sie auf indirektem Weg auch das Ranking beeinflussen.

Grundsätzlich kann unterschieden werden zwischen:

  • Hauptbild: Wird in der Amazon Vorschau und auf der Produktseite angezeigt. Daher relevant sowohl für CTR als auch CR. Amazon macht die Vorgabe, dass das Hauptbild einen weißen Hintergrund haben muss. Das Produkt sollte auf dem Hauptbild gut ausgeleuchtet und leicht zu erkennen sein
  • Nebenbilder: Hier kann das Produkt näher vorgestellt werden. Es können verschiedene Perspektiven verwendet werden, der vollständige Inhalt des Produktpakets abgebildet oder das Produkt in der Anwendung gezeigt werden

Folgendes sollten Sie bei Produktbildern beachten:

  • Die Bilder sollten mindestens eine Auflösung von 1000 x 500 Pixel haben (besser mehr)
  • Formate: JPEG wird bevorzugt, auch PNG, GIF oder TIFF möglich
  • Das Produkt und die Requisiten sollten mindestens 85 Prozent des Bildes ausfüllen.
  • Es ist zu empfehlen, das Produkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und in verschiedenen Zustandsformen zu zeigen
  • Infografiken können dazu dienen, die wichtigsten Merkmale des Produkts zu demonstrieren
  • Emotionale Ansprache kann durch soziale Interaktionen mit dem Produkt oder einen Lifestyle-Zusammenhang ermöglicht werden
  • Die Abbildung des vollständigen Inhalts des Produktpakets kann verdeutlichen, was alles mit dem Kauf erworben wird
  • Alle Bilder sollten genutzt werden (bis maximal 8 möglich)

Produktinformationen

Bei jedem Artikel können spezifische Informationen wie Farbe, Hersteller, Marke Gewicht, Material sowie vieles weitere angegeben werden. Diese Angaben können dem Amazon Algorithmus zusätzliche Informationen zum Produkt liefern und somit auch das Ranking – gerade für Longtail Keywords – verbessern. Zudem finden Käufer die gemachten Angaben in einem eigenen Abschnitt unter der Überschrift „Produktinformationen“ auf der Produktdetailseite übersichtlich aufgelistet, was auch die Conversion Rate verbessern kann. Diese Möglichkeit zur Angabe wichtiger Details sollte daher auf jeden Fall genutzt werden.

Buy Box

Ohne Buy Box gestaltet sich der Handel auf Amazon zumeist schwierig. Denn über die Buy Box (Einkaufswagen-Feld) werden nicht nur ca. 90% der Verkäufe realisiert, das Vorhandensein einer Buy Box entscheidet in der Regel auch darüber, ob man überhaupt in den Amazon Suchergebnissen vorkommt.

Der Wettbewerb um die Buy Box beginnt immer dann, wenn für das gleiche Produkt mehrere Verkäufer (Seller) vorhanden sind. Häufig erhält nur einer der Verkäufer die Buy Box. Die anderen Verkäufer sind dann über den Link „XX neu / gebraucht ab EUR XX“ zu erreichen, der auf eine separate Liste mit weiteren Anbietern verweist, wo dann die Produkte – sortiert nach Preis – aufgelistet sind.

In dieser Liste kann man zwar direkt bestellen, ein Besuch der Produktdetailseite ist jedoch nicht möglich.

Die drei wesentlichen Faktoren, die bestimmen, ob man die Buy Box erhält, sind folgende:

  • Preis
  • Verkäufer Performance
  • Versand (u. a. ob Versand durch Amazon)

Diese Praxis ist nicht weiter verwunderlich, denn Amazon ist daran interessiert, einen möglichst hohen Umsatz zu machen, und nicht unbedingt daran, allen Händlern gleiche Chancen zu bieten. Amazon steht nicht zuletzt auch im Wettbewerb mit anderen Plattformen wie eBay und hat daher ein vitales Interesse an möglichst niedrigen Preisen und einem schnellen Versand, damit die Kunden zufrieden sind.

Um eine Buy Box zu erhalten, müssen in der Regel folgende Mindestanforderungen erfüllt werden:

  • Verkauf seit 90 Tagen
  • Verkauf von Neuartikeln
  • Waren verfügbar
  • Professional Konto

Wenn man diese Kriterien erfüllt, aber nicht den Wettbewerb um die Buy Box gewinnt, wird man teilweise direkt unter ihr beim Punkt „Andere Verkäufer auf Amazon“ angezeigt.
Screenshot Buy Box

Amazon Prime / Versand durch Amazon

Gütesiegeln kommt in der Amazon Optimierung ein besonderer Stellenwert zu. Während man Gütesiegel wie „Amazon Choice“ oder „Bestseller“ von Amazon verliehen bekommt, kann man sich für „Prime“ oder „Versand durch Amazon“ bewusst entscheiden.

Das blaue Prime Logo neben dem Produkt kann Umsatz und Conversions deutlich verbessern. Nicht nur werden Prime-Produkte besser gerankt, Kunden bekommen durch das Prime Logo auch suggeriert, dass es sich um einen Premium Verkäufer handelt. Zudem können sich alle Amazon Kunden mit einer Prime-Mitgliedschaft die Artikel kostenlos nach Hause liefern lassen, was ihre Kaufbereitschaft deutlich erhöht.

Die Bedingungen für eine Teilnahme an Prime sind für Händler folgende:

  • Durchlaufen einer Testphase
  • Tragung der Kosten für Versand und Amazon
  • Warenlager in Deutschland
  • Professional Konto
  • Täglicher Versand von mindestens 5 Prime-Paketen

Eine noch weitergehende Lösung ist der Versand durch Amazon, auch als FBA (Fulfillment by Amazon) bekannt. Hier erhalten Sie nicht nur automatisch das Prime-Logo, ohne die oben genannten Bedingungen erfüllen zu müssen, sondern Sie bekommen auch bevorzugt die beim vorherigen Punkt angesprochene Buy Box, über die, wie bereits erwähnt, 90 Prozent der Umsätze gemacht werden.

Wenn Sie zu diesem Thema weitergehende Informationen benötigen, können Sie auch die entsprechende Amazon Seite besuchen, wo Sie auch mit einem Versandgebührenrechner berechnen können, wie viel Sie der Versand durch Amazon kostet.

Grafik Amazon Algorithmus Einzelfaktoren

Rezensionen

Im Offline-Handel kann das Produkt viel genauer geprüft werden, als es online möglich ist. Daher benötigen Käufer online andere Indikatoren. In diesem Zusammenhang mit am beliebtesten sind die Bewertungen von Kunden, die das Produkt bereits erworben haben. Gute Rezensionen sind deshalb auch das A und O bei Amazon. Sterne-Bewertungen gehen Hand in Hand mit Rezensionen, sind aber sogar noch etwas wichtiger. Denn neben der schieren Zahl an Rezensionen wird der potenzielle Kunde immer im Auge haben, wie gut das Produkt letztendlich abgeschnitten hat.

Die Zahl der Rezensionen und das durchschnittliche Rating sind höchstwahrscheinlich auch ein Rankingfaktor. Schließlich hat Amazon das Interesse, seinen Kunden gute bzw. als gut befundene Produkte anzubieten. Studien haben zudem gezeigt, dass ab 50 Rezensionen mit einem durchschnittlichen Rating von 4,5 Sternen, die Kaufbereitschaft der Kunden deutlich steigt. Der Verkaufsrang ist wiederum auch ein Rankingfaktor, sodass Rezensionen den Amazon Algorithmus auch indirekt beeinflussen.
Screenshot Kundenrezensionen-
Wie aber gute Rezensionen erhalten?

Zu empfehlen ist u. a. die Implementierung eines Bewertungsmanagements. Besonders auf negative Rezensionen sollten Sie sofort reagieren und Ihre Sicht der Dinge darstellen. Durch beigelegte Flyer können Sie Kunden zu einer Bewertungsabgabe motivieren, wobei Sie vorsichtig sein müssen, dass Sie nicht gegen die Amazon Richtlinien verstoßen. Selbstverständlich können Sie auch das Kundenfeedback sammeln und nach Mustern in den Bewertungen suchen, um zu sehen, was Sie an Ihrem Produkt eventuell noch verbessern können.

Zudem bietet Amazon Vendoren ein kostenpflichtiges Programm für die Generierung von Rezensionen an: das Vine-Programm. Mit dem „Early Reviewer Program“ sollte etwas ähnliches auch für Seller kommen, dieses wurde in Deutschland aber bisher nicht gelauncht.

Geschäftsmodelle auf Amazon: Seller & Vendoren

Es gibt zwei Geschäftsmodelle auf Amazon, die sich grundlegend unterscheiden und auch nicht unerheblich für die Suchmaschinenoptimierung sind: Seller & Vendor. Während man als Seller seine Ware auf dem Amazon Marketplace an die Endkunden verkauft, verkauft man Sie als Vendor an Amazon. Man fungiert als Vendor also in erster Linie als Lieferant der Ware an Amazon, das die Produkte auch unter seinem Namen anbietet und die Logistik sowie den Kundenkontakt übernimmt.

Aus SEO-Sicht bietet das Vendor-Programm von Amazon verschiedene Vorteile: In der Regel rankt Amazon die „eigenen“ Produkte nicht nur besser, sondern man hat auch vollen Zugriff auf die Marketinginstrumente des Online-Riesen und kann A+ Content integrieren. Zudem kaufen viele Kunden lieber bei Amazon als bei einem Drittanbieter.

Neben den zahlreichen Kriterien, die man als Vendor erfüllen muss, ist der Hauptnachteil des Vendor-Programms die fehlende Preishoheit. Amazon wird die Margen immer zum eigenen Vorteil kalkulieren. In der Regel lohnt sich das Vendor-Programm daher nur für Hersteller, in vielen Fällen ist ein Hybridmodell, bei dem man sowohl als Seller als auch als Vendor agiert, die beste Lösung.

In nachfolgender Tabelle die Vor- und Nachteile des Amazon Vendor-Programms auf einen Blick:

Vorteile Nachteile
Große Auswahl an Analytics-Tools Zugang nur über Einladung durch Amazon
Umfassende Marketingmöglichkeiten (z. B.: „Vine“, „Marketing Services“) Keine Kontrolle über Art und Menge der ausgelieferten Ware
Zusätzlicher A+ Content Keine Preiskontrolle
Eigener Kunden-Support nicht notwendig Vertragsverhandlungen komplex und langwierig
Keine direkte Zuständigkeit für Retouren Komplizierte Kostenstruktur
Eigene Lagerhaltung für B2C-Kunden nicht nötig Große Abhängigkeit von Amazon

Vier weitere Amazon Optimierungstipps

Hier vier weitere Tipps für die Amazon Optimierung, die Ihr Amazon SEO erfolgreich machen können:

  1. Promoten Sie Ihr Amazon Angebot auf Social Media Dadurch sorgen Sie nicht nur für mehr Umsatz, Kunden, die Sie bereits kennen, werden auch bereitwilliger positive Rezensionen schreiben.
  2. Antworten Sie auf Kundenfragen: Der Abschnitt „Kundenfragen und -antworten“ ist zwar primär für Kunden gedacht, gerade länger unbeantwortete Fragen können Sie aber auch selbst beantworten und dadurch das Vertrauen in Ihr Produkt stärken.
  3. Verwenden Sie Synonyme: Anders als beim Google Algorithmus ist dem Amazon Algorithmus egal, wie häufig Sie einen Begriff auf Ihrer Produktseite verwenden. Wenn Sie Synonyme nutzen, können Sie für Keywords gelistet werden, für die Sie bisher noch nicht gerankt haben. Verwenden Sie daher Synonyme überall dort, wo Sie den Lesefluss und die Produktpräsentation nicht stören.
  4. Nutzen Sie Tools zur Keyword-Recherche: Anders als bei Google haben Sie bisher bei Amazon keine Möglichkeit, das genaue Suchvolumen eines Keywords mit Sicherheit zu ermitteln, weil Amazon die Daten nicht veröffentlicht. Es stehen jedoch einige Tools online bereit, die zumindest für eine grobe Einschätzung zu gebrauchen sind. So kann mit dem https://keywordtool.io auch der Amazon Traffic analysiert werden, woher das Tool die Daten nimmt, ist allerdings unklar. Ein weiteres kostenloses Amazon Keyword-Recherche-Tool ist Sonar. Anstelle eines konkreten Suchvolumens werden hier Balken angezeigt, die zumindest etwas über die relative Häufigkeit der Keyword-Verwendung aussagen. Nutzen Sie auch den Keyword Planer in Google Ads (früher Google AdWords). Auch wenn sich die Daten auf die Google Suche beziehen, können Sie doch einen Eindruck gewinnen, welche Suchanfragen häufig getätigt werden und in welchen Dimensionen sich das Suchvolumen höchstwahrscheinlich befindet. Und sehen Sie sich die Vorschläge von Amazon Suggest an, wahrscheinlich handelt es sich hier – wie auch bei Google Suggest – um die häufigsten Longtail Keywords rund um einen Suchbegriff.